Außenhaltung von Kaninchen im Winter

 

 

Die Haltung im Außengehege ist die Form der Kaninchenhaltung, die der natürlichen Lebensweise der Kaninchen am nächsten kommt. Es ist also ein Glück für Kaninchen ganzjährig im Freien leben zu dürfen.

Gerade Außenhaltungsneulinge sind jedoch oft verunsichert, wenn es darum geht ihre Schützlinge bestmöglich durch die kalten Wintermonate zu bringen. Kaninchen kommen zwar mit den Witterungsverhältnissen in unseren Breitengraden gut zurecht, dennoch sollten einige Punkte berücksichtigt werden, damit sie den Winter gut überstehen.

                                           Das Wichtigste auf einen Blick

- Kaninchen rechtzeitig in das Außengehege umziehen (bis Ende August).
- Gehege überdachen und seitlich verkleiden.
- Ausreichend unverbauten Platz zum „Warmhoppeln“ (min. 10 m² pro Kaninchen) anbieten.
- Mehrere trockene, gut isolierte und ausreichend große Schutzhütten bzw. Ställe aufstellen.
- Geschützte Plätze dick mit Heu und Stroh einstreuen.
- Boden dick mit Rindenmulch, Stroh und Laub bedecken.
- Mehr und kalorienreicheres Futter anbieten.
- Wasser mehrmals täglich austauschen, da es einfriert.
- Schnee vom Gehegedach räumen – Einsturzgefahr.

                                                  Allgemeine Informationen

- Kaninchen müssen bis spätestens Ende August in das Außengehege ziehen. Nur so bilden sie ein ausreichendes Winterfell mit dichter und wärmender Unterwolle. Je länger der Zeitraum zwischen Umsiedlung und kalten Nächten mit einer Temperatur unter 10° C, desto eher können Erkrankungen vermieden werden.

- Kaninchen dürfen nie alleine gehalten werden. Gerade wenn es kalt wird benötigen sie dringend Partnertiere um sich gegenseitig zu wärmen.

- Die Tiere benötigen ausreichend Platz um sich „warm zu laufen“. Deshalb liegt der Mindestplatzbedarf im Außengehege bei 10 qm pro Kaninchen. Ein Großteil der Fläche sollte unverbaut sein, damit die Tiere sich frei bewegen können.

- Bitte die Kaninchen auf keinen Fall in den Stall sperren! Sie brauchen die Möglichkeit sich zu bewegen um sich aufzuwärmen. Häufig suchen die Langohren freiwillig keine geschützten Plätze auf. Davon bitte nicht irritieren lassen. Wenn es ihnen wirklich zu kalt wird, werden sie das instinktiv tun.

- Die Kaninchen niemals, auch nicht kurzfristig, ins „Warme“ holen. Damit tut man den Kaninchen keinen Gefallen. Im Gegenteil, die Tiere können davon krank werden, und sich z.B. eine Erkältung holen. Muss ein krankes Tier hereingeholt werden, muss es erst in einem kühlen Raum untergebracht werden (Keller oder Speicher).

- Insbesondere bei chronisch kranken, älteren oder geschwächten Kaninchen bedarf es gesteigerter Aufmerksamkeit. Diese Tiere bitte ganz genau im Auge behalten, um auch kleinste Veränderungen zu bemerken! Bei diesen Kaninchen gilt es abzuwägen, ob eine Innenhaltung während Herbst und Winter nicht besser geeignet ist. Auch Kaninchen, welche den ersten Winter im Freien verbringen, sollten ganz genau beobachtet werden.

                                                           Gestaltung des Geheges

- Eine Komplettüberdachung ist bei kleineren Gehegen (bis ca. 15 qm) empfehlenswert, damit nicht der gesamte Gehegeboden nass wird, wenn es stark regnet. Bei größeren Gehegen reicht eine Teilüberdachung. Die Tiere sollten immer einen trockenen Platz haben, an den sie sich zurückziehen können. Denn die Kombination aus Nässe und Kälte ist sehr schädlich.

- Mindestens zwei Seiten des Geheges sollten dauerhaft mit Holz verkleidet werden. Hierbei Wind- und Wetterseite beachten.

- Als Schutz vor Wind und Regen können zusätzlich Plastikplanen, Weidenmatten, Malerfilz oder dicke Decken von außen angebracht werden. Ein ausreichender Lichteinfall und eine gute Luftzirkulation müssen hierbei gewährleistet sein. Durchsichtige Plastikplanen bieten den Vorteil, dass sie lichtdurchlässig sind. Außerdem können sie als Rollos angebracht und aufgerollt werden, wenn sie nicht benötigt werden.

- Ein Angebot von ausreichend großen  und gut isolierten Schutzhütten oder Außenställen ist unabdingbar, damit sich die Kaninchen zurückziehen können, wenn sie das möchten. Diese können als Schutz vor Bodenkälte so auf Styroporplatten platziert werden, dass die Kaninchen nicht am Styropor nagen können. Das Holz sollte eine Dicke von mindestens 2cm haben. Gut mit Heu und Stroh gepolstert bieten die Schutzhütten/der Stall den Kaninchen eine gute Rückzugsmöglichkeit. Auch im Winter muss die Einstreu natürlich regelmäßig erneuert werden.

- Die Temperatur in den Schutzhütten bzw. im Stall sollte nicht weit unter 0°C fallen. In sehr kalten Wintern kann mittels eines Wärmekissens (z.B. SnuggleSafe Heizkissen für Haustiere) oder einer Wärmelampe Wärme zugeführt werden. In der Regel ist dies jedoch nicht notwendig, da Kaninchen Temperaturen bis -20°C vertragen. Problematisch wird es erst, wenn die Temperaturen dauerhaft so niedrig sind. Bei Verwendung der Wärmequellen bitte darauf achten, dass der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur nicht allzu hoch wird. Die Kaninchen müssen selbst entscheiden können, ob sie das Wärmeangebot nutzen möchten oder nicht. Eine weitere Schutzhütte bzw. ein weiterer Stall wird somit notwendig.

- Als Bodenbedeckung eignet sich eine dicke Schicht Rindenmulch. Ein Teil des Geheges kann auch mit einer dicken Strohschicht versehen werden. Die Strohschicht isoliert sehr gut, muss aber regelmäßig ausgetauscht werden. Auch Laub kann hat einen isolierenden Effekt und wird meist auch noch gerne gefressen.

                                                                          Tipp:

Ein ganzer Strohballen eignet sich, in einem geschützten Bereich platziert, hervorragend als gut isolierte Aussichtsplattform für die Kaninchen. Und als warme Sitzgelegenheit für den Halter, der auch im Winter nicht auf engeren Kontakt mit seinen Schützlingen verzichten möchte. In einem großen Gehege können auch mehrere Strohballen treppenförmig so übereinander gestapelt werden, dass unten eine Höhle entsteht.

                                                                          Wichtig:

 

Auf keinen Fall Außenställe mit Zinkwannen kaufen!

Auch eine dicke Einstreuschicht bietet den Kaninchen keinen ausreichenden Schutz vor dem eiskalten Metall. Entsprechende bereits vorhandene Ställe können mit einer Plastikwanne oder Holzplatte in passender Größe oder Laminat- oder Korkboden versehen werden. Auch selbstklebende Folie ist eine Möglichkeit, solange sie so an den Ecken umgeschlagen wird, dass sie nicht von den Kaninchen angenagt werden kann.

Wichtig:

Schnee auf dem Gehegedach muss regelmäßig beiseite geschaufelt werden, sonst droht Einsturzgefahr!

                                                               Fütterung im Winter

- Auch im Herbst/Winter gilt: Je abwechslungsreicher die Kaninchen gefüttert werden, desto besser! Auf diese Weise wird einer Unter- oder Überversorgung an Vitaminen und Mineralstoffen entgegengewirkt.

- Die Kaninchen benötigen mehr Futter, da sie sich zum einen eine schützende Fettschicht anfressen sollten und zum anderen einen erhöhten Energiebedarf haben.

- Im der kalten Jahreszeit wird von Kaninchen vermehrt Heu gefressen. Deshalb besonders viel frisches und qualitativ hochwertiges Heu anbieten.

- Ab Herbst sollte mit der Fütterung von saisonalem Gemüse wie beispielsweise Knollensellerie, Pastinake, Petersilienwurzel, Topinambur, Steckrübe, rote Beete o.ä. begonnen werden. Dieses Gemüse ist kalorienhaltiger und eignet sich gut um das notwendige kleine Fettpolster anzufressen.

- Empfehlenswert ist es ebenfalls die Kaninchen langsam an verschiedene Kohlsorten zu gewöhnen. Die meisten Kohlsorten frieren nicht so schnell ein und bereichern den Speiseplan. Gut verträglich sind beispielsweise Chinakohl, Kohlrabi, Grünkohl, Broccoli, Blumenkohl und Romanesko.

- Getrocknete Blätter und Kräuter können ebenfalls verfüttert werden. Natürlich dürfen auch Zweige zum Nagen weiterhin nicht fehlen.

- Geschwächte Tiere mit erhöhtem Kalorienbedarf sollten ggf. mit Päppelbrei (z.B. Critical Care oder RodiCare instant oder Cuni Complete) zugefüttert werden.

- Über den Tag verteilt so häufig wie möglich Futterrationen verfüttern, damit das Futter nicht so leicht gefriert. Je wässriger das Futter desto schneller friert es natürlich. Gefrorenes Futter ist nicht schädlich, wenn die Tiere sich daran gewöhnt haben.

Vorsicht: Ist das Futter einmal gefroren gewesen und wieder aufgetaut, schimmelt es schneller!

- Geeignet sind schwere Wassernäpfe aus Steingut.

Vorsicht: Bitte keinesfalls Näpfe aus Metall benutzen, da die Zungen der Kaninchen an ihnen festfrieren können!

- Den Wassernapf an einem geschützten Ort (z.B. isolierte Schutzhütte) platzieren und mit einer dicken Schicht Stroh umgeben, dann friert das Wasser nicht so schnell ein.

- Mehrmals täglich das Wasser erneuern. Dabei kaltes Wasser auffüllen, da dieses langsamer als warmes gefriert.

- Kleine Holzstückchen, Tennisbälle oder ein Schwimmer für Fischteiche sorgen für leichte Bewegung, so dass das Wasser nicht so schnell einfriert. 

 

 

 


Um Kaninchen das ganze Jahr über draußen halten zu können, muss man folgende Dinge unbedingt beachten:

- Das Gehege muss auf alle Fälle sonnengeschützt stehen
so das Kaninchen eine Rückzugsmöglichkeit von der Sonne haben um z.B. einen Hitzschlag vorzubeugen

- Das Gehege muss auf alle Fälle einen regengeschützten Bereich haben, so das Kaninchen selbst entscheiden können ob sie im Regen hoppeln möchten

- Das Gehege muss auf alle Fälle windgeschützt sein
Zugluft ist ganz schlecht für Kaninchen und kann sie sehr schnell Krank machen

- Das Gehege muss auf alle Fälle frostgeschützt sein
eine Isolation des Häuschens für die Kaninchen ist sehr wichtig gegen die Kälte

- Das Gehege muss auf alle Fälle einbruchsicher sein
nicht nur Füchse, Marder und Greifvögel sind Feinde unserer Kaninchen
auch der Mensch kommt leider auf die blödesten Ideen

Als Gehegedraht bitte Vierkantdraht verwenden, keinen herkömmlichen "Kaninchendraht" oder Hühnerdraht.

Kaninchen können das ganze Jahr über draußen leben wenn man sich an gewisse Regeln hält. Man sollte sie zum Beispiel schon im Frühjahr nach draußen setzen damit sie sich an die Temperaturschwankungen gewöhnen und ein gutes Winterfell bekommen können.

                                         Auf was muss ich im Gehege achten?

Ein Außengehege sollte mindestens eine Größe von 10 m² pro Kaninchen haben, je mehr desto besser.

Die Kaninchen müssen auf alle Fälle einen Schutz vor der Sonne haben.
Sie können ansonsten sehr schnell einen Hitzeschlag, einen Schwächeanfall oder einen Kreislaufzusammenbruch erleiden, wodurch sie sehr schnell sterben können.

Auch ist der Regenschutz unumgänglich denn wenn Kaninchen nass werden, können sie sich verkühlen, Schnupfen bekommen und auch dies kann bei Kaninchen tödlich enden.

Der Windschutz ist genauso wichtig damit die Kaninchen eben keinen Zug abbekommen und dadurch krank werden.

                  Bei Außenhaltung ist ein Gesundheitscheck sehr wichtig!
Man sollte sich die Kaninchen jeden Tag genau ansehen und beobachten ob sie alle richtig fressen, wie sie sich verhalten und ob der Kot in Ordnung ist.
Denn bei Außenhaltung verbringt man meist nicht so viel Zeit bei den Kaninchen wie in der Innenhaltung wo man dann die Kaninchen dann doch etwas öfter im Blick hat. Somit ist es schwieriger zu erkennen, wenn es einem Kaninchen nicht gut geht, da Kaninchen Meister im Verdrängen sind und Anzeichen einer Krankheit erst dann zeigen wenn schon etwas Akutes vorliegt.



Was muss ich beim Gehegebau beachten?


So sollte der Gehegedraht sein:

- Punktgeschweißter dicker, verzinkter Draht
- eine Stärke von mindestens 1,45mm
- eine Maschengröße nicht über 19mm
- keine Kunststoffummantelung

Die Absicherung von unten sollte mit einem Draht erfolgen
der mit allen Seiten verbunden wird und gut von Erde bedeckt wird.
Kaninchen buddeln viel und gerne und vor allem tief.
So kann kein Tier rein oder raus.

Die Absicherung von oben muss genauso feste sein wie die untere damit
keine Tiere wie Marder oder Katzen rein können.
Am besten integriert man hier auch noch zusätzlich einen Sonnen- und Regenschutz mit.

Niemals sollte man vergessen dass man das Gehege auch abschließen kann damit kein Fremder in den Stall kann!

Mehrere Rückzugsmöglichkeiten sollten gegeben sein anhand von Häuschen

oder Korkröhren

oder auch Holztunnel
.
Das Häuschen sollte dann noch mit Decken oder Stroh gefüllt werden, damit die Kaninchen es schön kuschelig haben. Außerdem sollte es nicht zu klein sein, so dass mehrere Kaninchen darin Platz finden bzw.  für mehrere Tiere auch mehr Rückzugsmöglichkeiten aufgestellt werden.

Der Futterplatz muss wettergeschützt stehen damit die Kaninchen in Ruhe und ohne Wetterstress fressen und trinken können.
Das Heu muss unbedingt trocken gefüttert werden können da es sonst zu schweren Gesundheitsproblemen kommen wird.

Es dürfen keine Pflanzen in den Käfig rein wachsen können da Kaninchen nicht wissen welche giftig sind und welche gefressen werden dürfen.
Efeu z.B. ist giftig für Kaninchen und sollte keinesfalls am Käfig entlang wachsen.

Sollte ein Kaninchen in den Wintermonaten krank werden und man muss es zur Beobachtung nach drinnen holen sollte man es keinesfalls in einen Beheizten Raum stellen. Die Temperaturunterschiede machen es dem Kaninchen deutlich schwerer gesund zu werden und man kann es nach der Genesung nicht wieder einfach nach draußen setzen.



Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.