Mimik

 

 

 

Katzen haben äußerst bewegliche Muskeln im Nasen-, Lippen-, Wangen-, Ohr- und Stirnbereich, schnell in der Größe veränderliche Pupillen und ebenso bewegliche Schnurrhaare. Mit diesen „Instrumenten“ sind sie in der Lage, sehr verschiedene Gesichter zu zeigen und Stimmungen auszudrücken.

Nach vorn gestellte Ohren zum Beispiel drücken freundliches Interesse, verschiedene Grade von Aufmerksamkeit bis zu extremer Anspannung aus, je nachdem wie weit die Ohren von den Stirnmuskeln zusammengezogen werden. Sind die Ohren dagegen zwar hochgestellt, aber nach hinten gedreht, ist die Katze in Angriffsstimmung, sie droht zu beißen. Werden die Ohren nach hinten eingeknickt und seitlich nach unten gezogen, so schlägt die Stimmung in Abwehrbereitschaft, Angst und Fluchtbereitschaft um.

Breit gefächerte und nach vorn gerichtete Schnurrhaare zeigen Aufmerksamkeit, Interesse, Spiellust. Sind sie dagegen eher seitwärts gerichtet und weniger gefächert, so ist die Katze entspannt und fühlt sich wohl. Zurückhaltung und Angst äußern sich in schmal zusammen- bzw. nach hinten gelegten Schnurrhaaren.

Auch die Veränderung der Pupillenweite zeigt Stimmungen der Katzen an. Da sich hier aber Lichteinflüsse und Emotionen überlagen bzw. gegenseitig verfälschen können, ist nicht die Pupillenweite maßgebend, sondern deren schnelle Veränderung ohne dass sich die Lichtverhältnisse geändert haben.
Dagegen ist das Blinzeln oder das betonte Schließen und Öffnen der Augen ein wichtiges Kommunikationsmittel, es soll beschwichtigend, bittend, vertrauenerweckend wirken und wird auch als „Lächeln der Katzen“ bezeichnet. Probiert es mal aus Blinzelt eurer Katze ganz betont und langsam zu, schaut sich aus nur wenig geöffneten Augen an und beobachtet mal, wie sie darauf reagieren!

Ähnlich wirkt das Gähnen – es sagt: „Ich bin friedlich, sei du es bitte auch!“ Gerade bei Zusammenführungen kann man das Gähnen – meist zusammen mit Putzen – beobachten. Beides soll zeigen, dass man nicht in Angriffsstimmung ist, sondern den anderen besänftigen will. Oft werden so auch Konflikte im Mehrkatzenhaushalt (bei Tieren, die sich eigentlich mögen…) beendet.

 

Gestik

 

Katzen zeigen ihre Stimmung bzw. ihre Empfindungen mit der Haltung ihres gesamten Körpers – einschließlich des Schwanzes. Zusammen mit der Mimik kann man so eigentlich immer ganz gut erkennen, wie es der Katze geht. Zufriedene Katzen beispielsweise liegen entspannt, den Schwanz um sich herum geschlagen, die Pfoten locker ausgestreckt. Angespannte oder kranke Katzen liegen auch angespannt da – die Pfoten oft unter den Körper gezogen, den Schwanz „unordentlich“ gelegt. Eine glückliche Katze sitzt aufrecht, die Vorderpfötchen nebeneinander und den Schwanz um die ganze Katze gelegt.

Ein waagerecht vorgereckter Kopf signalisiert Annäherungsbereitschaft. Eine sich überlegen fühlende Katze hebt dabei den Kopf. Wenn der Kopf gesenkt oder zur Seite gewendet ist, drückt sie Desinteresse aus; bei Begegnungen mit anderen Katzen zeigt sie so, dass sie nicht angreifen wird und sich dazu auch nicht herausfordern lassen will.
Hochgereckte Beine zeigen Selbstsicherheit, aber auch Angriffsbereitschaft. Geknickte Hinterbeine zeigen Unsicherheit oder Angst. Duckt sich die Katze vorn – ausweichen bei Abwehrbereitschaft; duckt sie sich hinten: Vorsicht, Unsicherheit (zum Beispiel in neuer Umgebung, bei der Erkundung neuer Gegenstände), Abwehrbereitschaft.

Der Schwanz zeigt besonders deutlich, wie sich die Katze fühlt: schnelle und ruckartige Bewegungen mit dem Schwanz signalisieren Erregung jeglicher Art. Wenn sich die Katze unwohl bzw. gestört fühlt, sind diese Bewegungen besonders heftig, der Schwanz schlägt hörbar auf den Boden.
Ein senkrecht nach oben gerichteter Schwanz zeigt eine freundliche Begrüßung, läuft die Katze so vor ihrem Menschen oder den Mitkatzen her, ist es eine freundliche Aufforderung, ihr zu folgen. Schnellt der Schwanz aber peitschenartig nach oben, wird so oftmals ein Angriff eingeleitet.
Drohgebärden werden mit an der Schwanzwurzel gestrecktem Schwanz begleitet, der im weiteren Verlauf in einem scharfen Winkel nach unten weist. Je stärker das Drohen umso länger das gestreckte Stück und umso steiler der Winkel nach unten.

Auch das Fell zeigt Stimmungen: ängstliche Katzen sträuben das Fell am ganzen Körper, bei der drohenden angriffsbereiten Katze sträubt sich das Fell nur auf der Rückenmitte und am Schwanz. Dabei stehen die Haare nicht nach oben, sondern neigen sich von beiden Seiten zur Rückenmitte, so dass ein scharfer Kamm entsteht.

 

 

 

 

Danke an CG für die freundliche Leihgabe des Artikels.